Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln und des Universitätsklinikums Ulm untersuchen aktuell im Forschungsprojekt »Safe Sport« die Häufigkeiten und Formen von sexualisierter Gewalt im Wettkampf- und Leistungssport sowie den Umsetzungsstand von Maßnahmen zur Prävention und Intervention in Sportverbänden und -vereinen.

Bei einem Fachforum der Deutschen Sportjugend in Leipzig, bei welchem auch der Bundesjugendreferent des Deutschen Karate Verbandes teilnahm, wurden kürzlich die ersten Ergebnisse des Projektes vor Verantwortlichen in Sportverbänden präsentiert:

Sexualisierte Gewalt kommt auch im Wettkampf- und Leistungssport vor, und zwar nicht häufiger oder seltener als in der Allgemeinbevölkerung – dies ist ein zentraler Befund des aus mehreren Teilstudien bestehenden Projekts.

Rund 1.800 Kaderathlet/innen in Deutschland hatten sich an einer Online-Befragung beteiligt und dabei Fragen zu Erfahrungen von sexualisierter Gewalt im Sport beantwortet. Dabei liegt den Studien im Projekt »Safe Sport« ein weites Begriffsverständnis zugrunde. Es werden neben sexualisierten Gewalthandlungen mit Körperkontakt auch solche ohne Köperkontakt oder grenzverletzendes Verhalten einbezogen.

Etwa ein Drittel aller befragten Kadersportler/innen hat schon einmal eine Form von sexualisierter Gewalt im Sport (im Sinne der zuvor genannten weiten Definition) erfahren.

Besonders die Deutsche Sportjugend (dsj) und die Landessportbünde mit ihren Sportjugenden können auf Basis dieser Studie als wichtige Impulsgeber für die Einführung und Umsetzung von Präventionsmaßnahmen im Sport bezeichnet werden. So haben z. B. alle Landessportbünde spezifische Ansprechpartner/innen für die Prävention sexualisierter Gewalt benannt, auch in 80 % der Spitzenverbände – wie auch im Deutschen Karate Verband mit Nina Brose, stellv. BJRin im DKV – und in 54% der Sportverbände mit besonderen Aufgaben sind Ansprechpersonen vorhanden.

Die veröffentlichten Ergebnisse der Studie werden durch Vico Köhler aufbereitet und zum Bundesjugendworkshop im DKV 2017 in Referatsform kurz vorgestellt.

Vico Köhler
BJR/DKV